Am Samstag, dem 8. Dezember konnten wir ein kleines Jubiläum feiern: Der 5. Deaf Slam Wettbewerb in Folge ging über die Bühne des EMO Freizeitzentrums. Wir freuten uns auch über eine Rekordbeteiligung: 10 Slammerinnen und Slammer im Alter von 14 bis 32 Jahren präsentierten ihre Stücke. Wie jedes Jahr hatten sie zuvor in einem Workshop unter Leitung von Rafael Grombelka Ausdrucksformen eines Deaf Slam geübt und so ihr poetisches Talent entwickelt. Die beiden Moderatoren Natascha Laier und Christian Aengenheister führten witzig und locker durch das Programm.

Die Spannung stieg, als nach der Pause die beiden Erstplatzierten genannt wurden.

Fehed und Toby zeigten ihre Stücke im Wettbewerb um den ersten Platz noch einmal – diesmal ohne Dolmetscher, damit man sich voll auf den gebärdensprachlichen Ausdruck konzentrieren konnte.

Toby gewann den 1. Platz mit seinem Stück „Nicht aufgeben“. Darin appellierte er an die Zuschauer, auch in schwierigen Situationen weiter zu kämpfen und seinen Mann/ seine Frau zu stehen.

In Feheds Stück („Herz kalt“) ging es um Toleranz gegenüber homo- und transsexuellen Menschen.  

Der 3. Platz ging an Leona-Marie mit ihrem Stück „Was“, dessen Inhalt ein Weckruf für alle war:  Jeder Mensch ist einmalig und niemand darf wegen seiner Sozialisation oder seiner Herkunft diskriminiert werden, Auslachen oder Verspotten ist fehl am Platz.

Unsere hörende Gastslammerin war in diesem Jahr Elena Nern, ein junger „Star“ unter den deutschsprachigen Slammern. Sie war beeindruckt von der ausdrucksstarken Performance – für sie eine völlig neue Erfahrung. So schafft diese Veranstaltung auch eine Begegnung zwischen zwei verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen.

(Verfasserinnen des Originaltexts: Helga Ulbricht und Natascha Laier)