Jeder Mensch hat einen Namen – Eine Exkursion der anderen Art
Mit zwei Klassen waren wir unterwegs: der T1FM 91 und der HVK 02, dahinter verbergen sich die internationale Flüchtlingsklasse an unserer Schule und eine ganz normale Vorklasse. Unser Ziel war die Marktkirche in der Essener Innenstadt. Hier macht die Aktion Seebrücke aufmerksam auf die vielen Menschen, die im Mittelmeer auf der Flucht ertrunken sind. Ihre Namen sollen nicht vergessen werden; sie wurden gesammelt auf großen Bannern, die jetzt außen an der Marktkirche hängen und innen auf dem Boden liegen.
Diese Aktion war der Anlass, die beiden Klassen ins Gespräch zu bringen. Sulaiman, Yassin, Merian, Ibrahima und Souaibou erzählten von ihrem Leben in Guinea und Syrien, warum sie fliehen mussten und wie ihnen die Flucht gelang. Erfahrungen, von denen die Schülerinnen und Schüler der HVK 02 sonst höchstens aus dem Fernsehen oder der Zeitung erfahren. Das hier war etwas anderes.
Dass die Namen derer, die es nicht geschafft haben; bei denen die Flucht vor schrecklichen Ereignissen in der Heimat mit dem Tod im Mittelmeer endet – darüber waren sich alle einig, denn jeder Name steht für eine wertvolle Person und kein Mensch darf vergessen werden.
(Verfasserin des Originaltexts: Monika Kindsgrab)